Die eigentliche Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Wöllersdorf erfolgte im Oktober 1882. Die Gründung wurde bei der ersten Sitzung unter dem damaligen Bürgermeister Anton Ziehaus beschlossen.

Am 9. Februar 1883 wurde die Freiwillige Feuerwehr von Wöllersdorf letztendlich amtlich bestätigt.

Gründer der FF- Wöllersdorf und damit erster Hauptmann war ein gewisser Herr Bodenstett, ein zugewanderter Bayer, der von seiner bayrischen Militärdienstpflicht ausriss und sich nach Österreich wandte, wo er in Wöllersdorf Schutz und eine neue Heimat fand. Bodenstett, ein Steinmetzmeister, wurde hier Leiter des Mugelbruches und später dessen Besitzer.

Es erfolgte die Festlegung von Paragraphen und Verordnungen für den Feuerwehrdienst. Einer davon sei hier erwähnt:

Paragraph 1: Zweck
„Der Zweck der Freiwilligen Feuerwehr zu Wöllersdorf ist ein geordnetes Zusammenwirken bei Feuergefahr, sowohl im Orte selbst, als auch in den Orten in nächster Nähe und sowohl den eigenen Besitz, als auch das Leben und Eigentum der bedrängten Mitbürger zu schützen und zu retten.“

Das ist eines jener Grundgesetze, die der Gründung der FF- Wöllersdorf zugrunde gelegt wurden. Die Hilfeleistungen waren – zum Unterschied von heute – nur auf die Brandbekämpfung beschränkt.

Auch gab es zur damaligen Zeit eine Verordnung, wonach jeder Bauer die Pferde zum Vorspann der Feuerspritze zur Verfügung stellen musste. Auf einer Anschlagtafel war zu ersehen, in welchem Monat der eine oder andere Bauer an der Reihe war, mit seinen Pferden den Vorspann zu machen.

Die Feuerwehr war anfangs im Feuerlöschdepot in der Mühle untergebracht. 1928 wurde ein Gemeindehaus in der Piestingerstraße 7 errichtet, in dem auch die Feuerwehr Räumlichkeiten beziehen konnte.

Zur damaligen Zeit war die Ausrüstung noch recht bescheiden. Außer einer Handpumpe (das Hydrophor), die noch heute in unserem Besitz ist, und einigen Schläuchen gab es kaum Gerät.

Das erste Fahrzeug erwarb die FF Wöllersdorf am 10.07.1927 von der Berufsfeuerwehr „Wöllersdorf Werke um 13.000 S, einen Gräf & Stift mit Vorbaupumpe und Holzbereifung.

Erst am 3. Oktober 1931 wurde erstmalig eine Luftbereifung für dieses Fahrzeug angekauft.

Trotz der Wirren des 2. Weltkrieges konnte die FF Wöllersdorf weiter bestehen. Durch die auf diesen Raum konzentrierten Rüstungsbetriebe wurde Wöllersdorf durch Flugzeugangriffe stark getroffen.

In den Jahren 1943 – 1945 waren die meisten Männer bei der Wehrmacht eingerückt, so entstand in dieser schweren Zeit die Frauenfeuerwehr von Wöllersdorf, die so genannte „Madl-Feuerwehr“.

In den Nachkriegsjahren war der Gräf & Stift mit seinen 30 Betriebsjahren noch immer im Einsatz. Um den schon in die Jahre gekommenen Gräf & Stift zu entlasten wurde am 12. Februar 1947 ein zum Löschwagen umgebautes Militärfahrzeug (Humber) als Zweitwagen in Dienst gestellt.

1958 konnte ein LKW – Opel Blitz – mit Doppelkabine angekauft werden, welcher als leichtes Löschfahrzeug umgebaut, 1959 nach feierlicher Einweihe seiner Bestimmung übergeben wurde.

1965 wurde das erste Tanklöschfahrzeug unserer Feuerwehr, ein Opel Blitz Tankinhalt 1000l, feierlich eingeweiht.

Um den Fortbestand der Feuerwehr zu garantieren, richtete Kommandant Johann Fürster 1973 besonderes Augenmerk auf die Gründung einer Feuerwehrjugend. Aus der Feuerwehrjugend rekrutiert sich noch heute ein Grossteil unseres Feuerwehrnachwuchses.

1973 konnte ein neues Tanklöschfahrzeug ein - Mercedes Benz 911 - (Tanklöschfahrzeug mit Allradantrieb und 2000l Tankinhalt) in Ersatz für den Opel Blitz „1000“ in Dienst gestellt werden.

1974 wurde der Fuhrpark mit einem Kleinlöschfahrzeug, ein Ford Transit und einem Kraftrad Marke Puch SGA 250 aufgerüstet.

Die gute Zusammenarbeit mit der Bevölkerung und der Gemeinde ermöglichte in dieser Zeit auch den Zubau des notwendig gewordenen Schulungs- und Sitzungsraumes, sowie die Umgestaltung des gesamten Garagenbereiches des Feuerwehrhauses in der Piestingerstraße.

Aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens erhöhten sich auch die Anforderungen im Bereich der technische Einsätze in unserer Feuerwehr und es wurde notwendig, ein KRF-B (Kleinrüstfahrzeug mit Bergeausrüstung) – VW LT 35 – anzuschaffen.

Anfang der 1990er Jahre war es an der Zeit, die technisch veralteten und in die Jahre gekommenen Fahrzeuge auf den Stand der Bestimmungen des Landesfeuerwehrverbandes über die Mindestausrüstung der Feuerwehren zu bringen.

So kam es zu den Ankäufen eines neuen KLF (Kleinlöschfahrzeuges) - Ford Transit - im Jahr 1990 und 1993 eines TLF-A 2000 (Tanklöschfahrzeuges 2000l Wasser mit Allrad) - Mercedes Benz -. Diese beiden Fahrzeuge versehen bis heute Dienst in unserer Wehr.

Durch die permanente Weiterentwicklung im Bereich der Fahrzeuge, Ausrüstung und Mannschaft wurde der Neubau eines größeren Feuerwehrhauses notwendig, welches 1997 unter Bürgermeister Helmut Grüner und Kommandant Rudolf Vlach gebaut und bezogen werden konnte.

Ein neues KRF-B (Kleinrüstfahrzeug mit Bergeausrüstung) Mercedes Benz ersetzte 2003 das nicht mehr den Anforderungen entsprechende Vorgängerfahrzeug VW LT 35.


Das ersetzte KRF-B wurde bis 2010 als Versorgungsfahrzeug nachgenutzt. Im Jahr 2010 musste dieses aus Altersgründen außer Dienst gestellt werden und ein neues Versorgungsfahrzeug wurde angekauft.

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